Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Full Force Tach...
Alle Jahre wieder geht es am ersten Juli-Wochenende ins verschlafene Dörfchen Roitzschjora bei Leipzig, um sich auf dem hiesigen Flugplatz den Freuden des With Full Force hinzugeben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Versorgung mit lebensnotwendigen wie Grillgut und allerlei alkoholischen Getränken muss ja gesichert sein. Noch schnell das Line-Up ausdrucken und die wichtigsten Bands anmarkern. Dann kann es morgen früh losgehen.
Gestern kam vom Pro NRC mein Brevet als Nitrox User Level II.
*Freude*
Ab sofort bin ich nun offiziell berechtigt, mit sauerstoffangereicherter Luft zu tauchen. Dies hat wirklich einige entscheidente Vorteile. Beim Tauchen mit Nitrox verringert sich die Anreicherung von Stickstoff im Körper und somit das Risiko einer Deko-Erkrankung. Zwar muss ich nun Abstriche in der maximalen Tauchtiefe machen, dafür verlängert es meine Nullzeit erheblich. Also mehr Zeit für tolle Unterwasserbilder. Und da die Farben ja eh Eine nach der Anderen [zuerst Rot, dann Gelb, Grün usw.] mit zunehmender Tiefe verschwinden, muss ich nicht endlos tief tauchen.
Der Import läuft gerade und verschafft mir so etwas Tagesfreizeit und Zeit für ein Posting...
Der Freitagabend im Rosis war hart [an der Grenze], und das morgendliche Drachenboot-Training am Samstag zu einer echt unchristlichen Uhrzeit [wer hat sich diesen Termin nur ausgedacht] hätte ich auch fast versemmelt. Aber nach einem Frühstück [ein Kaffee und ein Bier] war ich wieder halbwegs zurechnungsfähig.
Den Rest des Wochenendes verbrachte ich dann beim Meister boela in der Landeshauptstadt. Am Abend gingen wir ins White Trash, weil dort zwei Bands spielen sollten, deren Namen ich schon längst wieder vergessen habe. Der Club war richtig cool, man stelle sich einfach eine Mischung aus China-Restaurant und einfach nur Trash [rotäugig blinkende Zombi-Hunde, Metalkäfige mit allerlei Rassel...] vor. Mittendrin gab es dann noch eine Bühne und im Keller gabs von Indie bis Dance so ziemlich alles. Das war eigentlich eine runde Sache, aber so richtig war ich an diesem Abend nicht auf der Höhe, auch die Lemongrass Crème brûlée und der Kaffee konnten nicht viel ausrichten.
Der Sonntag hingegen war richtig entspannt. Nach dem Frühstück ging es auf einen 10km Lauf rund um einige Seen und durch das Naturschutzgebiet 'Fauler See'. Am Nachmittag fuhren wir mit etwas Grillgut zum Großer Bunkerberg alias Mont Klamott, um meinen neuen Faltgrill auszuprobieren. Ich kannte zwar den Song 'Mont Klamott' von Silly, wusste aber bisher nicht, dass es sich dabei wirklich um einen realen [wenn auch aus Trümmern aufgeschütteten] Berg in Berlin handelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es mit dem Grillen dann doch wirklich gut funktioniert, die Kombination aus faltbarer Grillschale und Faltgrill hatte sozusagen ihre Feuertaufe bestanden.
Obwohl Meister boela nicht so auf Fußball steht, konnte ich Ihn dann doch zum Public Viewing des Deutschland-Spiels überreden, aber nach vier! missglückten Anläufen bei diversen Großleinwänden [die unzähligen kleinen Fernseher nicht mitgezählt] wurde daraus ein Privat Viewing auf der Couch. Bei jedem Tor haben wir dann schön mit einem leckeren Rum angestoßen, zum Glück blieb es bei einem 4:0.
Den passenden Song von Silly gibts hier:
Silly - Mont Klamott
Mont Klamott -- Auf'm Dach von Berlin
Mont Klamott -- Sind die Wiesen so grün
Es war an einem verregneten Winterabend vor mehr als zwei Jahren. Er war diese Strecke schon oft gelaufen, kannte jede Biegung, jedes Schlagloch. Er sah schon die Lichter der Stadt immer näher kommen, nur noch wenige Meter trennten ihn vom Ende seines Laufes, als es passierte.
Seit mehr als zwei Jahren ist er diese Strecke nicht mehr gelaufen, als er sie nun passierte, sah er all die Bilder wieder vor sich. Er sah die Tropfen des Regens in den Pfützen, das Glitzern des Wassers in den Bäumen und auf dem Gras. Er roch die kalte klare Luft. Und er konnte den dumpfen Laut wieder hören, als zwei seiner Außenbänder nachgaben und rissen. Er sah sich zu Boden gehen, sah sich eine halbe Ewigkeit schmerzverkrümmt auf dem Boden liegen, bis er langsam versucht hatte, wieder hochzukommen.
Noch heute jagt Ihm dieser Ort einen Schauer über den Rücken, aber langsam verblasst das Grauen. Er läuft weiter, denn wie damals senkt sich die Dunkelheit schon über das Land.
Ab heute ist es nun offiziell, mein Experiment 'Lange Haare' ist nach 5 Monaten endgültig gescheitert. Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur, aber zusammenfassend kann man sagen, dass mir lange Haare [zumindest auf meinem Kopf] tierisch auf den Sack gehen.
Der gestrige Tag war echt nervig, ich habe mich ständig irgendwie aufgepumpt gefüllt. Nur war es nicht so ein gutes Gefühl wie nach einer Session im Fitti, sondern eher mehr ein ständiges Auf und Ab, und noch dazu völlig einseitig. Die Nacht war dann erwartungsgemäß die Hölle, heute fühle mich echt wie ausgekotzt...
OK, hier kommt die Auflösung:
Der Grund dafür war das Langzeit-Blutdruck-Messgerät, welches ich 24h Stunden tragen musste. Und all das nur, weil mein Doc bei der Ü35 Untersuchung leicht erhöhten Blutdruck bei mir festgestellt hat. Am Tag hat das blöde Teil alle 15 Minuten gepiepst und meinen Blutdruck gemessen, indem es diese blöde Arm-Manchette mit lautem Gebrumm aufgepumpt hat. Nachts hat es zwar dann nicht mehr gepiept, aber an Schlaf war auch nicht zu denken. Ich muss wohl heute echt Scheiße ausgesehen haben. Ja, es geht noch schlimmer. *g*
Zum Glück hatte ich die Auswertung von meinem Arzt heute noch nicht und konnte mir deshalb heute den Kaffee [und der ist bei meinem Stollberger Kunden verdammt stark] intravenös verabreichen [ab morgen könnte es damit vorbei sein], um mich halbwegs wach zu halten. Während der Präsentation hatte ich trotzdem echt Mühe, mich wach zu halten, und dass obwohl ich sie selbst gehalten habe...
Ich war mir bisher meiner Wirkung auf kleine Kinder immer bewusst, aber in letzter Zeit hat diese wirklich eine neue Dimension angenommen. Gut, es gab schon das eine oder andere Anzeichen.
Vor ein paar Monaten zum Beispiel fing ein kleiner Junge lauthals an zu schreien, als ich ihn nur kurz auf den Arm nehmen wollte. Er musste gleich von mehreren Frauen wieder beruhigt werden.
Oder hier ein anderes Erlebnis aus dem letzten Winter: Zwei junge Mütter kamen mir mit [ich glaube] drei Kindern auf dem verschneiten Fußweg in meiner Straße entgegen. Ein kleiner Junge rannte vor ihnen her. Als er mich aber sah, rutschen er aus, fiel mir genau vor die Füße und fing ebenfalls jämmerlich an zu weinen. Mit meinen Worten, dass ich nichts getan hätte, erntete ich nicht gerade nette Blicke der Mütter. Und obwohl die Beiden kurz darauf meinten, dass Sie selbst total erschrocken waren, als der Kleine lang ausgestreckt vor einem schwarz gekleidetem Mann schreiend im Schnee lag, hat mich dieses Ereignis schon eine ganze Weile beschäftigt.
Heute habe ich schließlich der Sache noch die Krone aufgesetzt. Ich war zum Kaffee bei der FMDLS eingeladen, Ihr kleiner Sohn hatte zwar schon letzte Woche mit lautem Geschrei auf mich reagiert, aber am Ende hatte er sich doch beruhigt. So dachte ich zumindest. Weit gefehlt, denn heute als ich nur vorsichtig ins Zimmer schaute und er mich erblickte... Naja, ihr wisst schon. Das ganze Spiel hat sich dann noch einige Male wiederholt. Ich brauchte ihn nur kurz anschauen und das Gebrüll war groß.
