Eigentlich hatte ich wieder fest mit einer Auto-Panne gerechnet, da ich ja mittlerweile schon Stammkunde in der schweriner Autowerkstatt bin und mit Handschlag begrüßt werde. Aber diesmal habe ich wohl den Bannkreis erfolgreich durchbrochen. Keine Probleme mit dem Dienstwagen, kein Mietwagen und keinen Ärger. Hätte ich nicht Arbeiten müssen, wären es fast zwei entspannte Tage gewesen...

Ich sollte mir langsam mal eine Bonuskarte der schweriner Werkstatt geben lassen. So oft wie ich dort schon mit irgend einem Dienstwagen bin, hätte ich dort bald den Platinum Status. Diesmal war es die komplette WischWasch Anlage, der hintere Scheibenwischer sowie die Innenraum-Belüftung, welche mir ihren Dienst versagten. Als der Monteur zuerst nach den Sicherungen geschaut hatte, dann aber verzweifelt abgebrochen hatte, war ich erstmal erleichtert, dass es etwas Größeres zu sein schien. Genau an diesem Punkt hatte ich nämlich auch entnervt aufgegeben und echt schon an mir gezweifelt...

Rien ne va plus - Nichts geht mehr...

Heute sollte ich nicht vor 11 Uhr bei meinem Kunden in Schwerin aufschlagen, also hatte ich noch Zeit für ein kurzes Schläfchen auf einer Autobahn Raststätte, die letzten Nächte waren allesamt nicht sehr lang. Als ich dann ins Büro kam, erwartete mich mal wieder eine kaputte Datenbank. Arghhh, wie ich das hasse, sinnlos rumsitzen zu müssen. Nachdem so gegen 14 Uhr und unzähligen Kaffee absehbar war, dass es wohl noch eine Weile dauern würde, entschloss ich mich dann zu einem frühen Feierabend mit anschließendem Einkaufsbummel. Rund 100 EUR später war dann alles wieder gut...

29 Grad Außentemperatur - endlich Sommer. Und ich muss hier im Büro in einem Hemd sitzen, da ich ja heute eigentlich einen Kundentermin gehabt hätte. Die kurze Hose bring auch nur wenig Kühlung. Zum Glück ist mir gerade eingefallen, dass ich noch ein Sport Tank Top im Auto liegen hab, da ich heute noch zum Squash wollte. Gut, so ganz frisch ist es nicht mehr, aber der Geruch meines Weichspülers dominiert noch deutlich gegenüber dem Schweißgeruch. *g*

Einmal hin, Anschlag, und wieder zurück. Dies ist kurz gefasst der Ablauf meines heutigen Ausflugs zu meinem STL'er Kunden gewesen. Der Datenbank Admin hat sich wohl an der Spiegelung der Prod-DB aufs Test-System versucht, und diese Versuche dauern wohl auch noch an. So hab ich also zwei unnütze Stunden auf der Autobahn verbracht, dabei aber auch zwei sehr wirklich spannende Dinge gelernt:
1. heute ist der Tag des Meeres - als Taucher find ich das super
2. Sidos neue Scheibe ist das Album der Woche auf Energy - hier enthalte ich mich einfach mal der Stimme. Auch eine orchestrale Begleitung macht noch lange keine gute Musik, einige Textstellen von 'Der Himmel soll warten' find ich hingegen aber recht gut.

Nachtrag: na so richtig hat es mit meiner Stimmenthaltung zu Punkt zwei dann doch nicht geklappt...

Welch wohliger Duft durchströmt heute unser Büro, meine neue Raumteilerin alias Frau S. deluxe bekam heute ihre Lieferung von Lush. Zuerst hatte ich ja auf ein neues Parfum getippt, aber es war nur ein buntes Potpourri aus Handcremes, Körperbutter, Toner [Gesichtswasser] etc. ...

Ich habe mir das gesamte Spektrum nicht merken können, nur bruchstückhaft ist meine Erinnerung daran, vermutlich war ich zum Zeitpunkt des Auspackens gerade betäubt vom Geruch. Zwar nimmt Sie heute alles mit nach Haus, aber wir haben einfach mal den Karton mit dem Füll-Material schön mittig im Raum aufgestellt, da er ebenfalls einen recht starken Geruch verbreitet und sicherlich für die nächsten zwei drei Wochen als Raumerfrischer sehr gute Dienste leisten wird.

Zum Augenkrebs kommt nun also auch noch eine blutige Nase hinzu.

Seit gestern ca. 16 Uhr hab ich meine Soll-Arbeitsstunden für März abgeleistet. Nun bin ich schon im Plus und noch so viel Rest-Monat übrig, blöderweise auch noch viel zu viel Arbeit...

Heute während eines Meetings bei einem Kunden:
Sechs Teilnehmer eines Meetings sitzen in einem Raum und lauschen den Ausführungen des doomed. Nach dem Ende der Präsentation und der üblichen Frage/Antwort-Runde werden noch ein paar aktuelle Probleme im System angesprochen. Ein Fehler hatte dabei eine ganze Reihe von fehlerhaften Vorgängen ausgelöst. Der Klick auf den Button Sätze zählen brachte die unheimliche Tatsache ans Licht oder genauer gesagt per Licht an die Leinwand:

666 fehlerhafte Vorgänge

Ein Raunen geht durch den Raum. Na, wenn da nicht der Antichrist seine Finger im Spiel hatte...

Der Tempomat aktiviert - die Tachonadel kurz vor 200 - Blinker links und zum Überholen angesetzt....

kurzes Rucken - gelbe Warnleuchte - blinkender Hinweistext: Motorstörung! Werkstatt! - langsames Ausrollen zum nächsten Rastplatz - *kopfschüttel*

Und noch 100 km bis zum Ziel --> Arghhhh

Motor aus - Motor an - Warnleuchte an - nach 10 km das gleiche Spiel - *Aggressionen steigen hoch*

Naja, nun nur noch 90 km - langsam kommen wir der Sache schon näher, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit knapp 100km/h noch bis nach Schwerin gefahrenrollt, wie ein fusslahmer Gaul, den man zur Schlachtbank führt, um ihm den Gnadenschuss zu geben.

Hotline - Abschleppen - Leihwagen, das volle Programm, nur um dann festzustellen zu lassen, dass ein Software-Fehler vorlag. Also auf zum lustigen Fehlertausch durch Software-Update, darin bin ich auch ein großer Meister, dem Programmierer kann ich da noch nicht mal böse sein. *g*

Ich werd jetzt erst einmal mit meinem Kunden Badminton spielen geben, um mich wieder etwas abzureagieren. Wenn ich Glück habe, gibt es dort auch eine Sauna. Heute Abend im Hotel habe ich dann genug Zeit, um die Fehlzeit [Abschleppen, Werkstatt, Leihwagen] wieder aufzuarbeiten.

Die Tage sind gezählt, ein Ende ist unausweichlich und rückt langsam immer näher. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Lichter ausgehen und sich der Vorhang zum letzten Mal schließt. Ein Schmerzvoller Abschied steht nun bevor...

...

Seit Beginn der Woche bin ich wie schon so viele Male vorher zur Testunterstützung bei einem Kunden vor Ort, nur dieses Mal ist es völlig anders. Die Ablösung meiner Software-Lösung ist beschlossene Sache, alle Prioritäten haben sich zu Gunsten der neu einzuführenden Software verschoben. Die Tests sind eigentlich nur noch eine Pflicht-Übung, welche natürlich keiner mehr so richtig ernst nimmt. Mir bleibt eigentlich nur noch gute Miene zu bösem Spiel zu machen, und jahrelange Arbeit langsam lächelnd zu Grabe zu tragen.

Seit fast fünf Jahren betreue ich diesen Kunden, welcher auch mein erstes Projekt im neuen Job war. Es folgten unzählige E-Mails, Telefonate, Projekt-KickOffs und Meetings seit ich Ihn übernommen hatte. Verzweifelte Stunden der Fehlersuche per Fernwartung oder vor Ort, Glücksgefühlen bei der Problem-Lösung. Nun ja, eigentlich Nichts, was man nicht auch aus anderen Projekten kennt, Nichts was Einem fehlen müsste...

Und trotzdem schwingt in diesen Tages so etwas wie Wehmut und Trauer mit. Es fing damit an, dass mir ein PL, von dem ich es eigentlich nie erwartet hätte, gleich zu Beginn der Woche dass Du anbot und sich einen Tag später mit den Worten Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit von mir verabschiedete. Mir werden einfach die Menschen fehlen, mit denen man über lange Zeit hinweg Kontakt hatte, mit denen man arbeitete und gemeinsam nach Lösungen suchte. Einige von Ihnen habe ich in diesen Jahren nur rein beruflich zu schätzen gelernt, Andere sind mir auch auf privater Ebene sehr ans Herz gewachsen.

...

Ein letztes Frühstück mit Blick auf die Spree in meinem Lieblingshotel, ein letztes Späßchen mit der Frau an der Kantinen-Kasse, ein letzter Gruß dem Pförtner - dann wird das Firmengebäude im Rückspiegel immer kleiner werden, bis es schließlich ganz verschwindet...

Over & Out